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Grauwasser Recycling - Ressourcen schonen und sparen

Was macht Lebensqualität aus? Für die meisten Menschen gehören eine intakte Umwelt und eigenverantwortliches Handeln dazu. Immer mehr Eigentümer entscheiden sich dafür, die kostbare Ressource Wasser in Form von Regen- und Brauchwasser (im Fachjargon Grauwasser genannt) zu nutzen. Da ein Durchschnittshaushalt täglich zwar weniger als noch vor zwanzig Jahren, aber noch immer über 120 Liter pro Einwohner verbraucht, macht es Sinn, fünfzig Prozent davon durch Grauwasser zu ersetzen.

Grauwasser ist gering belastetes Abwasser, z. B. von Dusche oder Badewanne. Getrennte Rohrleitungen für stärker belastete Abwässer von Toilette, Küche oder Waschmaschine sowie getrennt verlegte Zuleitungen zum WC Spülkasten sind zwingend. Die mechanisch-biologische Aufbereitung des Grauwassers erfolgt chemikalien- und geruchsfrei. Das Ergebnis: Eine Wasserqualität, die europäische Grenzwerte für hochwertige Badewässer nicht zu fürchten braucht.

Trinkwasser ist Grauwasser allerdings nicht. Doch es leistet für Waschmaschine, WC-Spülung oder Gartenbewässerung gute Dienste. Grauwassernutzungsanlagen und Regenwassernutzungsanlagen sind kombinierbar.


Wie funktioniert die Regenwassernutzungsanlagen

Regenwassernutzungsanlagen fangen Niederschläge im (glatten und unvermoosten) Dachbereich auf und leiten diese durch einen Filter in leichte, gut handhabbare Polyethylen-Speicher. Für eine lichtgeschützte, unter 18 Grad kühle Lagerung befinden sich die 3000 bis 6000 Liter fassenden Zisternen unterirdisch, in Keller oder Garten. Denn Wärme und Ablagerungen führen bei überirdischen Lösungen schnell zu Verkeimung.

Eine Pumpe transportiert das Wasser über ein separat verlegtes Leitungsnetz in Richtung der Verbrauchsstellen. Regnet es wenig, wird der Tank automatisch mit Trinkwasser aufgefüllt. Anschlussfertige montierte Komplettsysteme mit Einlaufberuhigung, Siphon, Ansaugleitung und Sensorkabel für die Trinkwassereinspeisung verhindern Fehlfunktionen, wie sie durch unsachgemäße Montage auftreten.

Bei Erdspeichern fungiert der Überlauf als Versickerungsanlage: Ein Anschließen an die Kanalisation ist nicht erforderlich, während die leicht zugänglichen Kellertanks, die sich bei erhöhtem Bedarf miteinander kombinieren lassen, ohne lästige Erdarbeiten in Betrieb genommen werden können. Angst vor Wasserschäden? Minimieren Sie dieses Risiko, indem Sie das Wasser einfach über den Überlauf in Richtung einer rückstaufreien Versickerungseinrichtung lenken.


Wie funktioniert eine Grauwasseranlage?

Grauwasseranlagen (GWNA) sind Mini-Klärwerke, geschlossene Systeme ohne lästige Geruchsentwicklung, die fäkalienfreies Abwasser in hygienisches Klarwasser verwandeln. Anlagen zur Nutzung von Grauwasser (mit Stahlbeton-Behältern) werden schon für Volumina ab 500 Litern angeboten, Obergrenzen liegen bei stolzen 15.000 Litern pro Tag.

Ein entsprechendes biologisch-mechanisches Verfahren arbeitet mit drei Behältern im 3-Stufensystem: Nachdem der Filter des ersten Behälters mit Betriebswasser aus dem dritten Behälter durchgespült und Schmutzwasser der Kanalisation zugeführt wurde, wird das Wasser dort mehrstündig unter Sauerstoffzufuhr vorgereinigt und zur weiteren Aufbereitung in den zweiten Behälter, die Hauptrecycelkammer, gepumpt. In beiden Behältern wird das Füllwasser durch auf frei schwebenden Schaumstoffteilchen befindlichen Mikroorganismen gereinigt. Sich absetzende Sedimente werden vollautomatisch abgesaugt.

Bevor das Wasser in die Betriebswasserkammer (den dritten Behälter) gelangt, wird es per UV-Licht-Desinfektion von Keimen befreit. Eine bei Verbrauch (etwa bei Betätigen der WC-Spülung) aktivierte Druckpumpe sorgt für ausreichend Betriebsdruck zur Entnahme des Gebrauchswassers. Ist nicht genügend Betriebswasser vorhanden, wird Trinkwasser nachgespeist.


Rentiert sich eine Grauwasseranlage?

Kosten des Einbaus: Ab 5000 Euro ist eine solche Grauwasseranlage zu haben, je nach Eigenleistungsanteil. Besitzer klassischer Einfamilienhäuser bzw. Haushalte mit vier bis fünf Personen können hier pro Jahr mehr als 90.000 Liter an Frischwasser einsparen. Derartige Investitionen amortisieren sich innerhalb weniger Jahre (verglichen mit manchen wartungsintensiven Regensammlern im Garten).

Verzichten auch Sie darauf, nahezu ein Drittel des Trinkwassers täglich in der Toilette herunterzuspülen. Und nutzen Sie die günstige Temperatur des Grauwassers für die Wärmerückgewinnung über Wärmepumpe.


Grauwassersanlagen einbauen

Alle Nachrüstungen müssen in Deutschland im Vorfeld beim kommunalen Wasserversorger angezeigt werden. Vielleicht werden Sie vom Anschlusszwang befreit. Doch auch mit zusätzlichen Abwassergebühren muss mancherorts gerechnet werden. Denn: Abwasserbeseitigung und öffentliche Wasserversorgung sind in Deutschland Sache der Kommunen. Einige Kommunen verlangen auch von Zisternenbesitzern, die auf eigene Zwischenzähler verzichten, Abwassergebühren. Und wer im eigenen Garten einen Brunnen bohren will (am besten durch den Fachbetrieb), benötigt für die Entnahme von Grundwasser eine wasserrechtliche Erlaubnis, auch wenn lediglich der Garten bewässert werden soll.

Grauwasser Anlagen müssen in Deutschland unter Beachtung der DIN-Norm 1988 durch den Fachbetrieb installiert werden. Nur so ist sichergestellt, dass die rechtlich erforderte Trennung von Trinkwasser-und Grauwasser Installation gewährleistet ist. Leitungen und Zapfstellen sind entsprechend zu kennzeichnen.
Noch Fragen zum Grauwasser Recycling? Interessierte erhalten weitere Tipps beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.


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