Rollmatratzen - Pro und Contra
Rollmatratzen sind beliebt, weil sie einfach zu transportieren sind, platzsparend in fast jedes Auto passen, wenig Verpackungsabfall liefern, preislich relativ günstig sind und wenig wiegen. Beim Kauf der Rollmatratze braucht man keine zweite Person zur Hilfe. Ist die Matratze allerdings erst einmal zuhause ausgerollt, bekommt man sie nicht mehr in die schmale Plastiktüte zurück, und ein Umtausch mit einem kleinen Auto wird deutlich schwieriger als der Einkauf.
Der Grund ist eine Roll-Pack-Maschine, die diese Art der Matratzen mit großem Kraftaufwand für den Verkauf komprimiert. Eine leichte Rollmatratze wird mit einer Gewichtskraft von etwa vier Tonnen gerollt, das entspricht 40.000 Newton, und über diese Kräfte verfügen Menschen nicht. Die meisten Rollmatratzen sind aus Schaumstoff gefertigt. Inzwischen werden auch Latexmatratzen und sogar Federkernmatratzen gerollt verpackt.
Die verschiedenen Rollmatratzen-Arten
Die Hauptmenge der Rollmatratzen sind Schaumstoffmatratzen. Nach dem Auspacken muss die Matratze 24 Stunden liegen, um ihr ursprüngliches Volumen und ihre Federungseigenschaften zurück zu gewinnen. In dieser Zeit sollte sie nicht benutzt werden. Für Schaumstoffmatratzen aus Polyurethan gilt als Qualitätsmerkmal ein Raumgewicht von 30 bis 35 Kilo pro Kubikmeter. Das Raumgewicht zeigt an, wie viel Rohstoff in Kilogramm in einem Kubikmeter Schaumstoff enthalten ist.
Bei einer guten Rollmatratze, die sechs bis acht Jahre hält, zählt ein Raumgewicht von 40 als unterster Wert für Qualität. Das Raumgewicht ist ebenso ein Maß für die Haltbarkeit einer Matratze. Ist es niedrig, zum Beispiel 20 bis 25, hat die Rollmatratze keine gute Qualität und hält vielleicht ein oder zwei Jahre.
Rollmatratzen aus Schaumstoff sind gemütlich weich und anschmiegsam. Ist die Temperatur im Zimmer allerdings eher kühl, verliert das Material auf Dauer seine Elastizität und passt sich dem Körper nicht an.
Latexmatratzen können nicht so einfach komprimiert werden wie Schaumstoffmatratzen aus Polyurethan. Sie sollten höchstens auf ein Drittel ihres Volumens gepresst werden, wobei die Latexmatratzen, denen ein großer Teil Naturlatex zugemischt wurde, die Kompression besser vertragen.
Neben dem Aufschäumverfahren spielt zusätzlich die Lagerungstemperatur bei Latexmatratzen eine wichtige Rolle. Rollmatratzen, die über einen längeren Zeitraum bei großer Hitze transportiert werden, zum Beispiel bei direkter Sonneneinstrahlung, können ihr Volumen beim Auspacken nicht vollständig erreichen.
Auch Federkernmatratzen bietet der Handel gerollt an. Sie werden flach komprimiert, dann gerollt und vakuumverpackt. Der Nachteil ist, dass sich Ober- und Unterseite der Rollmatratze leicht verschieben. Die Matratzen müssen aus diesem Grund eher flach ausfallen. Hochwertige Rollmatratzen mit Federkern können nicht gerollt verpackt werden.
Die Vorteile der Rollmatratze
Die Frage, ob eine Rollmatratze besser ist als eine normale Matratze, ist generell nicht zu beantworten. Wer seine Matratze nicht online bestellen will, ist mit einer Rollmatratze gut beraten. Sie ist leicht, braucht wenig Platz und spart viel Plastikmüll ein.
Für Personen, die wenig wiegen und gern weich liegen, kann die Rollmatratze eine gute Lösung bieten. Für alle die, die Probleme mit ihrem Rücken haben oder übergewichtig sind, ist eine stabile Matratze die bessere Alternative. Rollmatratzen sind auch für Personen geeignet, die nachts eher frieren und wenig schwitzen. Ist der Bezug waschbar, sind sie auch für Allergiker geeignet.
Rollmatratzen haben in der Regel eine Höhe von 10 bis 15 cm. Qualitativ hochwertige Matratzen sind mindestens 20 cm hoch.Zwei Rollmatratzen übereinander - gut oder schlecht?
Wenn qualitativ gute Matratzen mindestens 20 cm hoch sind, könnte man auf die Idee kommen, zwei Rollmatratzen übereinander zu legen. Die Vorteile sind schnell erkannt. Erstens sind zwei Rollmatratzen preiswerter als eine herkömmliche Matratze und zweitens sind zwei Rollmatratzen unkompliziert zu transportieren.
Die Vorteile sind allerdings oberflächlich. Eine Matratze muss gut belüftet werden. Dafür sorgt der passende Lattenrost. Die meisten Menschen schwitzen im Schlaf und verlieren etwa pro Nacht einen halben bis zu einem Liter Schweiß, der in die Matratze sickert. Liegen zwei Rollmatratzen übereinander, ist die Luftzirkulation gestört. Feuchtigkeit und Wärme verursachen Schimmelpilze, die im Bett niemand haben möchte.
Zwei Rollmatratzen übereinander rutschen und sind eine schlechtere Lösung als eine. Das Bett sollte das eigene Körpergewicht gut stützen und abfedern.
Achtung beim Kauf der Rollmatratze
Es gibt keine perfekte Lösung für die richtige Matratze. Sie muss zum eigenen Körper passen, den Schulterbereich, die Taille und die Hüfte stützen. Eine Rollmatratze zu kaufen, nur weil sie preiswert ist, kann am Ende teuer werden, wenn man unbequem schläft. Man sollte sich etwas Zeit nehmen, das perfekte Schlaflager zu finden. Die meisten Menschen verbringen mit einer durchschnittlichen Schlafdauer von sieben Stunden pro Nacht mehr Zeit auf ihrer Matratze als am Arbeitsplatz.