Ein angemessener Haus Preis? Ein Wertgutachten schafft Klarheit
Wie viel ist meine Immobilie wert? Und wie erkenne ich beim Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung, ob der Anbieter einen realistischen Preis verlangt?
Hauseigentümer möchten Kosten für Bau, Instandhaltung und Modernisierung und gestiegene Bodenpreise geltend machen. Viele haben den Wohnwert ihres Hauses erhöht: Gartengestaltung, alter Baumbestand, Dachausbauten, Partykeller, Sauna, angebauter Wintergarten und vieles mehr sind wertsteigernde Attribute.
Der Kaufinteressent dagegen sieht angesichts von Wohnfläche, Aufteilung und Ausstattung neben Kosten für Notar, Maklerprovisionen und Grunderwerbsteuer noch Änderungen und Renovierungen auf sich zukommen, wie zum Beispiel die Entsorgung asbestbelasteter Baumaterialien.
Das Verkehrswertgutachten
Die Ermittlung des stichtagsbezogenen Verkehrswertes unter Bezug auf die örtliche
Marktanpassung (mit Sachwert, Vergleichswert und Ertragswert) schafft einen
Interessenausgleich, wobei man sich auf aktuelle Kaufpreissammlungen örtlicher
Gutachterausschüsse stützt. Eine Immobilienbewertung in Form eines
fachgerechten Verkehrswertgutachtens lässt Privatleute gut informiert in
Finanzierungs- und Preisverhandlungen gehen und ist ein wirkungsvolles Verkaufsinstrument.
Gutachten zur Renditebewertung zeigen, welche Rendite die Immobilieninvestition
abwirft. Immobilienbewertungen tragen zur Klärung von Erbschaftsdiskussionen
bei und helfen, den Versicherungsbedarf einzuschätzen.
Der Sachverständige (Immobiliengutachter) begutachtet das Objekt vor Ort, deckt vorliegende Mängel auf und schätzt den Sanierungsbedarf ab. Zahlreiche Online-Angebote können erste Eindrücke vermitteln, die reguläre Bewertung aber nicht ersetzen, denn Vorsicht: In Kaufverträgen zwischen Privatleuten ist die Mängelhaftung ausgeschlossen. Ihr Immobilienmakler berät Sie hier gerne.
Rechtliche Gegebenheiten wie Wegerecht, Zustand und Grad der Erschließung werden hier berücksichtigt, ebenso Lasteneintragungen in Grundbuch und Baulastenverzeichnis. Wegerechte zu Hintergrundstücken schränken die Nutzungsalternativen ein, bedingen permanente Auseinandersetzungen mit Nachbarn und bedeuten Wertminderungen, die durch Wegerenten nur teilweise ausgeglichen werden.
Die seit Juli 2008 existierenden Energieeffizienzklassen für Wohngebäude wirken sich unmittelbar auf deren Verkehrswert und Vermietbarkeit aus, denn der dem Kaufvertrag beiliegende Energiepass gibt Auskunft über Wärmedämmung, Energieverlust der Heizanlage sowie CO2-Ausstoß und Energieverbrauch.
Bei den sogenannten inneren Werten einer Immobilie geht es auch um Grundriss und Raumaufteilung und Erhaltungszustand: Welche elektrischen Anschlüsse sind vorhanden? Wie ist es um Bäder und sanitäre Anlagen bestellt? Der demografische Wandel ist nicht mehr aufzuhalten: Viele Menschen wünschen sich Barrierefreiheit.
Der Zuschnitt von Terrassen, Wintergärten und Balkonen ist wichtig, ebenso
Nutzungssicherheit.
Große Objekte lassen sich schwerer verkaufen, - der relative Wert pro
Quadratmeter Wohnfläche bzw. Bodenfläche sinkt proportional zur Gesamtgröße
des Hauses, zumal große Gartenbereiche evtl. Mehrkosten verursachen, weil
ein Gärtner eingestellt werden muss.
Der Standort der Immobilie als Preisindikator
Desweiteren ist der Standort des Hauses entscheidend. Je nach Priorität sollten individuelle Voraussetzungen erfüllt sein: Sind größere Firmen ortsansässig, Investitionen in die Region geplant, gibt es genügend Arbeitsplätze? Wie steht es um das öffentliche Nahverkehrsnetz? Wie attraktiv ist die Infrastruktur mit Schulen, Kindertagesstätten, Arztpraxen und Einkaufsmöglichkeiten? Schnelles Internet, eine gute Lebensqualität durch kulturelle und sportliche Angebote sind ebenfalls preisprägende Merkmale.
In unattraktiveren Regionen herrscht eine geringere Nachfrage: Der Verkehrswert liegt oft weit unter dem tatsächlichen Sachwert. Stimmen hingegen die Lagemerkmale, können sogar Baumängel bei der Preisfindung in den Hintergrund treten.