Gartenkräuter - Frischer Genuss aus eigenem Anbau
Ein Morgen im Wintergarten mit einem dampfenden Becher frisch zubereitetem Kräutertee? Nicht wenige haben die Lust an abgepackten und geschmacklich unbefriedigenden, tiefgefrorenen oder getrockneten Kräuter Produkten verloren und entscheiden sich für das Original.
Viele vergleichsweise pflegeleichte Kräuter, von Basilikum über Petersilie
bis zur Zitronenmelisse, lassen sich im eigenen Kräutergarten frisch für eine
schmackhafte Küche heranziehen, - in Form von Beeten oder Kräuterspiralen.
Die ätherische Öle, Vitamine und Mineralstoffe ausbildenden Kräuter
lieben die Sonne und gedeihen zumeist auf feuchten, kalkreichen, sparsam mit
Rindenmulch bestreuten Humus Böden hervorragend.
Petersilie
Die zweijährige, gemächlich wachsende Petersilie, der Klassiker traditioneller Kräuter Küche, ist vitaminreich und aromatisch. Man kann sie bereits im Frühling im Gewächshaus großzügig aussäen und etwa im März in den genügend erwärmten Gartenboden an einem halbschattigen Standort pflanzen.
Die permanent nachwachsende Petersilie lässt sich ganzjährig ernten, würzt Eintöpfe, intensiviert den Geschmack, dekoriert Salat- und Käseplatten und lässt sich feingehackt attraktiv über Fischgerichte und Kartoffel geben. Tiefgefrorene Petersilie? Frisches ist hier vorzuziehen: Wie viele Kräuter büßt auch sie dadurch einiges an Vitaminen und Aroma ein.
Kapuzinerkresse
Längst kein Geheimtipp mehr: Die aparten, schmackhaften Blüten und leckeren Samen und Blätter der anspruchslosen Kapuzinerkresse. Gern wird sie unter Obstbäumen und zwischen Kohl und Salatköpfe gepflanzt: An diesen pflanzlichen Nützling trauen sich Schädlinge nicht heran. Einzig Raupen nagen unbeeindruckt an dieser kriechenden, rankenden Kresseart, die sich raumgreifend und begrünend über Garten Zäune und Kompostmieten ausbreitet.
Doch die Kapuzinerkresse kann noch mehr, als nur hübsch aussehen und schmecken. Sie enthält antibakteriell wirkende Senföl-Glykoside, die das Immunsystem stärken.
Bärlauch Pesto
Wiederentdeckt, - der zwiebelig schmeckende Bärlauch, schon von den alten Germanen als Heil- und Gewürzpflanze geschätzt. Früher von Waldspaziergängen von wenigen mitgebracht, findet sich inzwischen sogar fertiger Bärlauchpesto im Supermarkt. Die ganze Pflanze ist genießbar. Und der Bärlauch steht zwar nicht unter Naturschutz, aber man sollte man ihn sparsam pflücken, Blühendes stehen lassen oder ihn gleich im Garten kultivieren.
Im Frühjahr zeigt der Bärlauch weiße, sternförmige Blüten und bildet bis in den Juni Blätter aus. Eine Ernte später im Jahr schont die Pflanze. Der sich selbst bzw. über Ameisen säende Kaltkeimer gedeiht gut auf humosen Lehm Böden im Halb- oder Vollschatten unter Bäumen und Sträuchern, wo er sich üppig vermehrt. Als Heilpflanze macht er durch seine blutreinigende, appetitanregende und antibiotische Wirkung von sich reden.
Rosmarin
Der schädlingsunempfindliche, herbwürzige Rosmarin liebt das milde Klima und gedeiht am besten in durchlässigen, sandigen und kalkhaltigen Böden an einem geschützten, aber sonnigen Standort. Um die Pflanze gibt man eine wärmespeichernde Schicht aus Kies und düngt sie im Frühjahr mit Kompost oder Hornspänen. Auf keinen Fall zu extensiv gießen! Zu wenig Wasser verzeiht die Rosmarin Pflanze allerdings auch nicht und lässt als Strafe ihre Nadeln fallen. Ein erhöhter Standort gegen Pilzbefall und Staunässe ist von Vorteil. Für ein optimales Überwintern sorgt ein Kalthaus.
Zitronenmelisse
Die aromatische Zitronenmelisse gedeiht auf humosen, lockeren wie sandigen, stickstoffgedüngten Lehmböden, steht gern sonnig, aber windgeschützt. Man sät diesen flachwurzelnden Lichtkeimer entweder im April oder von August bis September ins Freiland und lässt ihm drei bis vier Wochen Zeit zum Keimen. Junge Blätter und Triebspitzen erntet man vor der Blütezeit.
Die Zitronenmelisse ist reich an ätherischen Ölen; man kann sie trocknen, aber besser frisch verwenden oder zumindest in Öl einlegen. Sie würzt Obstsuppen, Quark und Kräuterliköre genauso wie Wild-, Pilz- und Fischgerichte. Ein paar frische Blätter, mit heißem Wasser übergossen, geben einen die Nerven beruhigenden Tee, und Melissentinktur im Mundwasser sorgt für frischen Atem. Gewusst? Die Zitronenmelisse wird auch von Bienen sehr geschätzt: Gönnen Sie den kleinen Honigsammlern ein paar Pflanzen als Bienenweide.